Mit der Gründung 1798 in Graz ist die Merkur die älteste Versicherung Österreichs. Wie groß ist die Herausforderung, diese Tradition mit Innovation zu verbinden?
Ingo Hofmann / Wer in die Zukunft geht, muss seine Vergangenheit kennen. Wenn man 225 Jahre als ältester Versicherer hinter sich hat, weiß man, was Kunden und Mitarbeiter bewegt und begeistert. Wir haben Kriege überstanden, Wirtschaftskrisen bewältigt und politische Umwälzungen gemeistert. Am Ende geht es um die Werte, die ein Unternehmen verkörpert, um das, was ein Team zusammenwachsen lässt. Ja, die Zeiten waren schon besser. Die Krisen wechseln einander nicht mehr ab, sie beschäftigen uns gleichzeitig. Aber Angst ist nie ein guter Ratgeber. Ich mache mir keine Sorgen, Krisen bewältigen wir nur zusammen. Die Chancen sind immer größer als die Probleme.
Gibt es so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal, welches das Unternehmen über die Jahrzehnte begleitet hat?
Christian Kladiva / Es ist dieser viel zitierte „Merkurianer-Geist“, der große Zusammenhalt und das gemeinsame Bestreben, Ziele zu erreichen. Ich stelle mir die Merkur Versicherung wie auf einer Umlaufbahn vor und verwende diese Metapher gerne in Vorträgen. Sie ist unendlich und steht uns für eine begrenzte Zeitspanne zur Verfügung. Diese Zeit wollen wir zukunftsorientiert und nachhaltig gestalten. Wir wollen die Merkur in gutem Zustand an die nächste Generation weitergeben.
Welche Idee führte zur Gründung der Versicherung?
Markus Spellmeyer / Gründervater Joseph Benedict Huber hat die Not zur Tugend gemacht. Während sich zu dieser Zeit die Zünfte der Handwerker um Kranke oder in Not geratene Mitglieder kümmerten, waren kaufmännische Angestellte auf die Unterstützung ihrer Dienstgeber angewiesen. Diese reichte aber für die Versorgung der Angestellten und deren Familien im Alter oder bei Krankheitsfällen zumeist nicht aus.
Daher entstand die Idee, eine Versicherungseinrichtung für kaufmännisch Bedienstete zu schaffen. Ende 1799 zählte der Verein 58 Mitglieder. Ein wichtiger Schritt, denn nach den Berechnungen der Gründer reichten 50 Mitglieder, um das Bestehen zu sichern. Das war der Beginn einer Erfolgsstory.
Was bedeutet das Jubiläum für Sie persönlich?
Spellmeyer / Es erfüllt mich mit Stolz und Ehrfurcht zugleich, dass ich Teil dieser 225 Jahre alten Versicherungsgesellschaft sein darf. Wir haben die Verantwortung und die Verpflichtung, diese Geschichte und die damit verbundenen Werte und Kultur zu schützen und in die Zukunft zu tragen.
Hofmann / Es gibt nicht vieles, das eine Zeitspanne von 225 Jahren überstanden hat. Das zeigt, wie einmalig die heutige Merkur Versicherung ist. Ich bin dankbar, dass ich ein Kapitel Merkur-
Geschichte mitschreiben darf. Wir wünschen uns, dass es uns auch künftig gelingt, die visionären Ideen unserer Gründerväter für die nachfolgenden Generationen weiterzuentwickeln.
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