In der Automatisierungstechnik sind viele Fachbereiche vereint: Maschinenbau, Elektrotechnik, IT, Messtechnik, Mechatronik und Elektronik, daher kann man AT vielmehr als Abkürzung für Advanced Technology sehen. „Ich habe schon früh gesehen, dass Kooperation notwendig ist, um auf diesem Gebiet erfolgreich zu sein“, schildert AT-Styria-Vorsitzender Herbert Ritter, der selbst ein erfolgreiches Automatisierungsunternehmen gegründet und lange geführt hat. „Ohne Partner kann man als mittelständischer Betrieb bestimmte Projektgrößen gar nicht abwickeln und komplexe Aufgaben nicht lösen. Selbst die großen Unternehmen können nicht alles alleine machen.“
Deshalb rief Ritter die Plattform ins Leben. Sie ist als ARGE organisiert, ihr gehören mittlerweile schon 130 Mitglieder an, die zusammen allein in der Steiermark über 25.000 Mitarbeiter beschäftigen. „Ich wollte mein Wissen nicht für mich behalten“, sagt Ritter, „die Zeiten der Einzelkämpfer sind vorbei.“
Mit dem Kompetenzatlas hat AT Styria ein einzigartiges Highlight in der österreichischen Clusterlandschaft geschaffen. In einem ersten Schritt erfasst AT Styria die Daten, strukturiert sie in über 2.600 Kompetenzen und Fähigkeiten. Damit können wieder neue Kooperationen ermöglicht werden. „Wir besuchen dazu die Firmen zur Kompetenzatlaserhebung persönlich“, so der Vorsitzende.
Derzeit arbeitet die Plattform am Projekt AT Styria 2.0. Im Zuge dieser Weiterentwicklung sollen die gesellschaftlichen und technologischen Megatrends noch stärker und breiter abgebildet werden. Damit will man effektiv und effizient Innovationen und Impulse in Zukunftsfeldern vorantreiben.
AT Styria 2.0 stützt sich auf drei Säulen, schildert Ritter. Diese seien Arbeitsmarkt & Bildung, Netzwerk & Kompetenzen sowie Kommunikation & Information. „Wir müssen den Informationsfluss zwischen Forschung & Entwicklung und der Produktion sicherstellen. Nur so können Innovationen realisiert werden und die sind die Stärke Europas.“
Automatisierung betreffe heute fast alle Betriebe in sehr vielen Branchen. „Es ist ein Thema nicht nur für die Industrie, sondern bis zum traditionellen Handwerk wie etwa Tischlerei. Große und Kleine müssen da Schulter an Schulter arbeiten.“ Das sei wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts. „Wir dürfen nicht vergessen, dass 75 Prozent der Industrie und jeder zweite Gewerbebetrieb im Export tätig sind.“
Wichtig ist es für Ritter, die Bildungseinrichtungen mit einzubeziehen. „Wir können es uns nicht leisten, alles doppelt und dreifach zu entwickeln. Wir haben nur eine begrenzte Anzahl an Humanressourcen und Geld. Als Plattform wollen und können wir da das Potenzial heben und einen wesentlichen Beitrag für die Standortentwicklung leisten.“