Unternehmer:innen kämpfen mit hohen Kosten und einem schwierigen internationalen Umfeld. Wie lässt sich diese Situation meistern, und welche politischen Maßnahmen könnten helfen?
Herausforderungen der steirischen Wirtschaft
Die steigenden Arbeits- und Energiekosten zählen zu den größten Belastungsfaktoren für die Unternehmen. Rund 76,3 % der Betriebe sehen die Arbeitskosten als größten Wettbewerbsnachteil, gefolgt von den Energiekosten (36,7 %). Diese Faktoren verschärfen die Situation, besonders im Hinblick auf die globale Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft.
Schwache Auftragslage und zurückgehende Investitionen
Die Auftragslage markiert mit einem Saldo von -27,9 Prozentpunkten den niedrigsten Wert seit der Corona-Krise. Investitionen bleiben ebenfalls auf einem Tiefststand (-22,8 Prozentpunkte), was die Innovationskraft und Produktivität langfristig schwächt.
Regionale und unternehmensspezifische Unterschiede
Während im Großraum Graz (-66,4 Prozentpunkte) und der Oststeiermark (-79,4 Prozentpunkte) die Lage kritisch bleibt, fällt die Einschätzung in Murau-Murtal (-38,5 Prozentpunkte) vergleichsweise besser aus. Ein-Personen-Unternehmen zeigen leichten Optimismus, während Großunternehmen besonders stark von der Rezession betroffen sind.
Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
Lohn- und Energiekosten senken
Ein Steuerbonus auf Lohnerhöhungen und die Einführung einer Energiepreisbremse könnten kurzfristig Entlastung schaffen. Diese Maßnahmen sind essenziell, um die hohen Fixkosten der Unternehmen zu reduzieren.
Investitionsanreize schaffen
Die Wiedereinführung einer Investitionsprämie könnte dringend benötigte Impulse setzen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen könnten von einer solchen Maßnahme profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Bürokratie abbauen
Ein umfassendes Entbürokratisierungspaket würde Verfahren beschleunigen und die Handlungsfähigkeit der Unternehmen verbessern. Dadurch könnten Projekte schneller umgesetzt werden.
Die wirtschaftliche Zukunft der Steiermark
Die Erwartungen bleiben düster: Nur 6,7 % der Betriebe blicken optimistisch in die Zukunft, während 58,6 % weiterhin pessimistisch sind. Ohne politische Interventionen ist keine Trendumkehr in Sicht.
Neben Sofortmaßnahmen muss die Politik auch Anreize für längeres Arbeiten im Alter schaffen und die Steuerkurve flacher gestalten. Dies könnte den Arbeitsmarkt entlasten und die Produktivität steigern.
Die steirische Wirtschaft benötigt dringend politische Unterstützung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und eine nachhaltige Erholung einzuleiten. Maßnahmen wie die Senkung der Lohnnebenkosten, die Einführung einer Energiepreisbremse und die Förderung von Investitionen könnten den Weg aus der Krise ebnen. Jetzt ist die Zeit für „Taten statt Worte“, um die Zukunft der steirischen Wirtschaft zu sichern.