Ein Jahrhundertprojekt entsteht

JUST im Gespräch mit Landeshauptmann Christopher Drexler zum Thema AREA SÜD und dessen wirtschaftliche Bedeutung.

JUST / Mit der Eröffnung des Koralmtunnels Ende 2025 entsteht das logistische Rückgrat der AREA SÜD, die die Steiermark und Kärnten noch enger zusammenwachsen lässt. Herr Landeshauptmann Drexler, welche Chancen sehen Sie für den dadurch neu entstandenen Wirtschaftsraum Area Süd?

Christopher Drexler / Die Chancen und Potenziale, die sich daraus ergeben, sind riesig. Wenn man künftig in 45 Minuten zwischen beiden Landeshauptstädten reisen kann, tun sich ganz neue Möglichkeiten auf. Arbeiten oder studieren in der einen, wohnen in der anderen Stadt ist auf einmal keine Utopie mehr, sondern wird plötzlich für viele zur Realität. Die Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben, sind unglaublich vielfältig – von der Wirtschaft über die Forschung bis hin zur deutlichen Verbesserung der Lebensqualität für viele Steirerinnen und Steirer.

Welche Bedeutung hat das für Österreichs Gesamtwirtschaft?

CD / Wenn die Koralmbahn eröffnet wird, verkürzt sich nicht nur die Fahrtzeit zwischen unseren Bundesländern erheblich, sondern es rückt der Süden Österreichs insgesamt noch enger zusammen. Der Wirtschaftsraum Südösterreich bildet eine starke wirtschaftliche Achse, die weit über die Grenzen unserer Bundesländer hinausreicht. Denn für die beiden Landesregierungen ist die Koralm­bahn keineswegs nur ein einzelnes Projekt, sondern vielmehr eine einmalige Gelegenheit, in den unterschiedlichsten Bereichen gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen und aus der gegenseitigen Zusammenarbeit zu profitieren. Bei der Dynamik, die hier entsteht, wird relativ rasch eines klar: Unsere steirisch-kärntnerische Achse wird noch stärker – das schafft Wachstum, Arbeit und eine noch bessere Lebensqualität.

Welche Position, welchen USP kann der Wirtschaftsraum AREA SÜD im zukünftigen Gefüge der EU einnehmen?

CD / Wir sind davon überzeugt, dass unsere beiden Bundesländer gemeinsam und verbunden durch die Koralmbahn eine sehr positive Zukunft vor sich haben. Dafür wollen wir uns im zunehmenden globalen Wettbewerb als Region, als Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort noch attraktiver positionieren und eine gemeinsame Strahlkraft entwickeln. So wie die Steiermark bereits jetzt ein verlässlicher und enger Partner unserer europäischen Nachbarn ist, können wir als gemeinsame Region noch stärker und entschlossener auftreten.

Ein Umstand, den Sie bei der Koralmbahn jedoch immer wieder kritisieren, ist die fehlende Haltestelle am Grazer Flughafen. Warum spielt diese Haltestelle für Sie eine so große Rolle?

CD / Weil das etwas ist, das doch niemand versteht. Hier entsteht ein Jahrhundertprojekt, eine revolutionäre Bahnverbindung von Kärnten über die Steiermark und in weiterer Folge bis in die Bundeshauptstadt, die noch dazu direkt am Grazer Flughafen als wesentlichem steirischen Verkehrsknotenpunkt vorbeifährt – und kann dort nicht stehen bleiben. Das schadet dem Grazer Flughafen und der Attraktivität der Koralm­bahn enorm. Hier braucht es keine ideologiebasierten Entscheidungen, sondern endlich ein Ende dieses Schildbürgerstreichs! Wir Steirer werden hier sicher nicht lockerlassen, wir werden weiterkämpfen!

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