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Künstliche Intelligenz als „Gamechanger“

Am Science Park Graz, dem ältesten Start-up-Inkubator Österreichs, liegen Geschäftsmodelle auf Basis von KI-Technologien schwer im Trend. Insbesondere in der Medizintechnik bieten diese völlig neue Möglichkeiten, wie die steirischen Jungunternehmen Robot Dreams und Arterioscope unter Beweis stellen.

Mit dem Erfolg von ChatGPT ist künstliche Intelligenz (KI) breitenwirksam in der Gesellschaft angekommen. Vor allem Start-ups würden das Potenzial der Technologie immer stärker für sich entdecken, betont Martin Mössler, Geschäftsführer am Science Park Graz: „Künstliche Intelligenz eröffnet Start-ups revolutionäre Möglichkeiten, Innovationen voranzutreiben, die Effizienz zu steigern oder Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Durch den Einsatz von KI können Start-ups komplexe Daten analysieren, um etwa tiefgreifende Einblicke in Kundenverhalten, Markttrends oder gesundheitliche Entwicklungen zu gewinnen – oder schlicht die Zukunft zu prognostizieren.“

KI für Herz-kreislauferkrankungen

Die datenbasierte Vorhersage bzw. Mustererkennung boomt am 70 Start-ups umfassenden Grazer Inkubator – vor allem im Bereich der Medizintechnik, wie Robot Dreams unter Beweis stellt. Das Jungunternehmen entwickelt – vereinfacht gesagt – eine KI-basierte Software für die Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen anhand von Bluttests. „Gerade in Notfällen behindern bislang vorhandene, sehr teure und ungenaue Diagnosen eine rechtzeitige und wirksame medizinische Versorgung“, erklärt Gründer Ulrich Weigelt. Hier setzt Robot Dreams an: Die Grazer Software analysiert bereits bei einer ersten Routineuntersuchung das Blut in wenigen Sekunden und klassifiziert die Diagnose sehr genau. „Das spart wertvolle Zeit und die Patienten erhalten eine zeitnahe und effektive Behandlung“, sagt Weigelt. Das Grundmodell des steirischen Hightech-Unternehmens kann direkt nach der ersten Blutuntersuchung bei Patienten ein akutes Koronarsyndrom mit einer sehr hohen Zuverlässigkeit (97,14 % Empfindlichkeit, 93,75 % Genauigkeit und insgesamt 95,5 % Treffsicherheit) erkennen.

Behandlung von Diabetes mit KI

Ähnliche KI-basierte Wege geht auch Arterioscope: Durch die Entwicklung von sehr detaillierten, computergestützten Simulationen, sogenannten „InSilicoTrials“, werden Fortschritte bei der Behandlung von Diabetes ermöglicht. „Das hilft uns, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die oft als Komplikation bei Diabetes auftreten, besser zu verstehen und zu behandeln“, erklärt Mitgründer Hermann Moser. Heißt konkret: „Durch die Integration und Analyse verschiedener Datenquellen – wie etwa EKG – schaffen wir digitale Zwillinge für die fortschrittliche medizinische Diagnostik in der Diabetesversorgung“, sagt Moser.

Eine der größten Hürden bei KI-Klassifikationssystemen für Diabetes sei die Notwendigkeit vielfältiger und umfangreicher Datensätze. Arterioscope adressiert diese Herausforderung frontal: „Unsere multiphysikalischen Simulationsmodelle sind in der Lage, virtuelle Patientendaten zu erzeugen, was zur Entwicklung von „digitalen Zwillingen“ führt, die komplexe reale Szenarien widerspiegeln“, erklärt Moser, der das Unternehmen gemeinsam mit Vahid Badeli und Sascha Ranftl gegründet hat.

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