JUST / Frau Wirtschaftslandesrätin Eibinger-Miedl, um den wirtschaftlichen Erfolg der Steiermark auch für die Zukunft zu sichern, bedarf es immer wieder wirtschaftspolitischer Weichenstellungen. Welche kommen aus Ihrer Sicht auf die Steiermark in den kommenden Jahren zu, vor allem mit Blick auf die neuen Rahmenbedingungen und Chancen, die mit Koralmbahn und -tunnel entstehen werden?
Barbara Eibinger-Miedl / Viele Wirtschaftszweige, wie beispielsweise der Automobilsektor, befinden sich gerade im Umbruch und sind mit großen Herausforderungen konfrontiert. Insbesondere bei der grünen und digitalen Transformation gilt es, die Kräfte zu bündeln. Mit der Koralmbahn entsteht nun ein gemeinsamer großer Wirtschaftsraum, der es uns ermöglicht, unsere Stärkefelder wie Mikroelektronik, Green Technologies, erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft über Bundesländergrenzen hinweg noch besser weiterzuentwickeln. Insgesamt gilt es in Österreich und Europa durch die richtigen Anreize unsere Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Welche Ansätze und Maßnahmen gibt es, um die Führungsrolle der Steiermark hinsichtlich Wissenschaft und Forschung zu behaupten bzw. um sie noch weiter auszubauen?
BEM / Wir wollen unsere Spitzenposition als Forschungsland weiter ausbauen, indem wir uns noch stärker fokussieren. Dazu haben wir fünf Zukunftsfelder definiert: Digitalisierung und Mikroelektronik, Gesellschaft und Wandel, neue Mobilität, grüne Transformation sowie Gesundheit und Life Sciences. In diesen Disziplinen verfügt unser Standort über herausragende Forschungskompetenzen und kann sich daher zur führenden Leitregion entwickeln. Darüber hinaus wollen wir den wissenschaftlichen Nachwuchs und die grundlagenorientierte Forschung noch stärker in den Fokus rücken sowie Exzellenz gezielt fördern. Unser Ziel ist es, internationale Strahlkraft zu erreichen und damit eine starke Position im globalen Wettbewerb einzunehmen.