Das aktuelle Wirtschaftsbarometer der WKO Steiermark spiegelt die anhaltend schwierige Situation wider, gekennzeichnet durch einen äußerst frostigen Ist-Stand (-61,2 Prozentpunkte) und pessimistische Erwartungen (-65,8 Prozentpunkte). Sowohl Präsident Josef Herk als auch Direktor Karl-Heinz Dernoscheg appellieren an die Politik, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, insbesondere in Bezug auf die drückenden Lohnnebenkosten.
Herausforderungen für die steirische Wirtschaft
Die Herausforderungen für die steirische Wirtschaft sind vielfältig und belasten die Unternehmen weiterhin. Hohe Arbeitskosten und der anhaltende Fachkräftemangel wirken sich negativ aus, während das Preisniveau, die Investitionen und die Beschäftigungszahlen einen deutlichen Rückgang verzeichnen. Die Forderung nach einer drastischen Senkung der Lohnnebenkosten wird von 82,1 Prozent der befragten Unternehmen unterstützt.
Details zur steirischen Wirtschaftsentwicklung
Umsatz: Die Umsatzentwicklung bleibt negativ, mit einem Saldo von -9,6 Prozentpunkten. Die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate sind ebenfalls pessimistisch, mit einem Erwartungssaldo von -28,2 Prozentpunkten.
Auftragslage: Die Auftragslage ist rückläufig, sowohl in der Vergangenheit (-24,0 Prozentpunkte) als auch in den Erwartungen (-31,5 Prozentpunkte).
Preise: Der Inflationsdruck lässt nach, aber die Verkaufspreise steigen weiterhin (+35,5 Prozentpunkte). Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate zeigen jedoch eine Abschwächung auf +11,6 Prozentpunkte.
Investitionen: Die Investitionsbereitschaft sinkt, mit negativen Salden von -20,1 Prozentpunkten (bisher) und -25,4 Prozentpunkten (erwartet).
Beschäftigung: Die Arbeitskräftenachfrage geht zurück, mit Salden von -7,9 Prozentpunkten (bisher) und -23,8 Prozentpunkten (erwartet).
Export: Der Export bleibt auf niedrigem Niveau positiv (+14,4 Prozentpunkte), aber die Erwartungen sind negativ (-26,1 Prozentpunkte).
Wirtschaftsklima in den Regionen und nach Betriebsgröße
Regionales Wirtschaftsklima: Das Wirtschaftsklima in den steirischen Regionen ist durchweg frostig, mit besonders pessimistischen Erwartungen in der Süd-/Weststeiermark.
Betriebsgröße: Ein-Personen-Unternehmen zeigen sich optimistischer, während Kleinunternehmen und Mittelunternehmen mit einer Verschlechterung der Geschäftslage kämpfen. Großunternehmen sind besonders von der angespannten Wirtschaftslage betroffen.
Forderungen der Wirtschaft an die Politik
Die steirische Wirtschaft fordert von der Politik konkrete Maßnahmen, um Impulse zu setzen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Zu den dringenden Forderungen gehören die Senkung der Lohnnebenkosten, ein Konjunkturpaket für die Bauwirtschaft, Investitionsimpulse ohne neue Belastungen und Maßnahmen zur Verfahrensbeschleunigung. Ebenso wird eine sichere und leistbare Energieversorgung für den Standort gefordert, einschließlich der Abkehr von Verknappungspolitik und der Erschließung heimischer Energiepotenziale. Die Sicherung von Fach- und Arbeitskräften steht ebenfalls im Fokus, mit Maßnahmen wie qualifizierter Zuwanderung, Mobilisierung des heimischen Arbeitskräftepotenzials und einer internationalen Fachkräfteoffensive. In Bezug auf die Infrastruktur wird die Nutzung der Jahrhundertchance Koralmbahn in der Region AREA SÜD betont, mit dem Ausbau von Verkehrsachsen und öffentlichem Verkehr.