Ein Blick in die Seele des steirischen Weins

Die Steiermark – ein Weinland von bezaubernder Vielfalt, dessen Reben sich wie kleine Botschafter der Region über die Hügel ausbreiten und dabei das Potenzial und die Eigenheiten der Böden in sich aufnehmen.

Im Rahmen einer Verkostung im Wiener Anantara Palais Hansen wurde das vielschichtige Profil steirischer Weine enthüllt und feinsinnig zelebriert. Begleitet von Klaus Lechner, dem kundigen Sommelier des Restaurants Edvard, führten Helena Jordan, Sommelière des Jahres 2024, und Lisi Brandlmaier durch eine Auswahl an Weinen, die das Spektrum steirischer Winzerkunst zum Ausdruck brachten.

Eine Reise durch die Sekte der Steiermark

Den Auftakt bildete ein Blanc de Noir Brut Nature, dessen erfrischende Aromen die Aufmerksamkeit des Publikums unmittelbar fesselten. In diesem klaren, belebenden Sekt verbanden sich florale Holunder- und Gelbfruchtnoten mit einer leichten Perlage zu einem Bild, das an die Frische eines kühlen Morgens in den steirischen Weinbergen erinnerte. „Dieser Blanc de Noir zeigt“, bemerkte Brandlmaier, „die raffinierte Leichtigkeit und Tiefe, die steirische Schaumweine auszeichnen.“ Hier wurde bereits spürbar, wie sehr die Steiermark auch in ihren Schaumweinen eine harmonische Verbindung von Terroir und Rebsorte erreicht.

Der zweite Sekt, ein Brut Rosé Reserve, überraschte mit intensiven Aromen von Himbeere, Rhabarber und reifer Walderdbeere. Die Kombination dieser fruchtigen Noten entfaltete eine sinnliche Harmonie, die Helena Jordan wie folgt beschrieb: „eine Symbiose aus Frische und Blumigkeit, die die Steiermark in ihrer Schaumweinkompetenz überzeugend repräsentiert“.

Sauvignon Blanc: Die Signatur der Steiermark

Im Mittelpunkt der Verkostung stand der Sauvignon Blanc, der für die Steiermark fast schon eine symbolische Bedeutung trägt. Klaus Lechner, der die Verkostung mit gewohnt sicherer Hand moderierte, hob hervor, wie prägnant die steirische Landschaft und das Terroir in dieser Rebsorte zum Ausdruck kommen. Der erste Sauvignon präsentierte sich klassisch und frisch, mit einer Struktur, die Aromen von Stachelbeere und gelber Paprika zutage förderte – typische Nuancen, die steirischen Sauvignon international begehrt machen. Mit 11 von 19 Goldmedaillen beim Concours Mondial du Sauvignon 2024 setzte die Steiermark unlängst ein starkes Zeichen ihrer Weinqualität. „Die mineralische Eleganz und Lebendigkeit“, so Lechner, „sind Ausdruck des steirischen Terroirs.“

Eine besondere Faszination übten die Sauvignon Blancs „Grassnitzberg“ aus, die mit exotischen Noten von Papaya, Limette und reifer Zuckermelone sowie einer ausgeprägten Mineralität aufwarteten. „Jeder dieser Weine erzählt seine eigene Geschichte über die Riede“, kommentierte Helena Jordan. „Die Prägnanz und Vielschichtigkeit dieser Weine ist beeindruckend und lässt die Region in jedem Tropfen lebendig werden.“

Steirische Burgunderweine: Zarte Fruchtigkeit und stille Eleganz

Auch die Burgunderweine der Steiermark entfalteten in dieser Verkostung ihren eigenen Charakter. Mit einer subtilen Fruchtigkeit und zarter Struktur präsentierten sie Aromen von reifer Birne, Quitte und einem leichten Mandelton, die sich in einer lebendigen Säure und feinen Mineralität spiegelten. „Diese Verbindung von Frische und Substanz verleiht den steirischen Burgundern ihre besondere Anziehungskraft“, kommentierte Lechner, während die Gäste die feine Balance im Glas würdigten.

Besonders hervorzuheben war der Grauburgunder, dessen goldene Farbe und reichhaltige Aromatik die Verkostung abschlossen. Mit einer feinen Holznote, nussigen Tönen und einem Hauch Honig brachte er eine kraftvolle, jedoch ausgewogene Tiefe in das Bild des steirischen Weins. „Hier zeigt die Steiermark“, bemerkte Brandlmaier, „wie füllig und nuanciert ihre Weine sein können.“

Resümee:

Zum Ausklang war man sich einig: Steirische Weine bringen nicht nur die Landschaft zum Ausdruck, sondern auch die Hingabe und das Können ihrer Winzer. Diese Weine, geprägt von klarer Regionalität und mit einem feinen Gespür für internationale Ansprüche, spiegeln in jedem Glas das Terroir und die Werte der Region. Die Verkostung im Anantara Palais Hansen zeigte, wie unverwechselbar die steirische Handschrift ist – eine Weinwelt, die sowohl Kenner als auch Entdecker inspiriert und beeindruckt.

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