Biogas als erneuerbare Energiequelle spielt beim Transformationsprozess der Industrie in Richtung einer nachhaltigen Energiegewinnung eine zentrale Rolle. Um das Potenzial von Biogas optimal nutzen zu können, braucht es aber zahlreiche neue innovative Lösungen und Ansätze. Genau solche hat das Projekt Biogas4Industry, das von der Laakirchen Papier AG in enger Kooperation mit dem Kompetenzzentrum „BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH“ umgesetzt wird, im Visier. Das primäre Projektziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, das die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Biogasanlagen optimiert und die Biogasproduktion am Standort Laakirchen maximiert, sodass letztendlich Erdgas als Energiequelle ersetzt werden kann.
Was wird gemacht?
Im Rahmen von „Biogas4Industry“ werden sowohl neue Biogasquellen untersucht als auch bestehende Anlagen optimiert. Einer der Schwerpunkte liegt auf der Verwertung zellulosehaltiger Reststoffströme und Belebtschlämme. Diese Schlämme, die aus dem Papierrecyclingprozess und der Abwasserreinigung stammen, werden derzeit thermisch verwertet, also verbrannt. Ihre Verbrennung ist aufgrund des hohen Wassergehalts aber energetisch ineffizient. Dementsprechend soll im Projekt evaluiert werden, wie groß das Potenzial dieser Schlämme für eine Biogasproduktion ist.
Darüber hinaus wird ein umfassendes Monitoringkonzept für die anaerobe Abwasserbehandlung realisiert. Ein optimales Betriebskonzept soll sicherstellen, dass mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden und die Anlage flexibel auf Veränderungen im Abwasser reagieren kann. So wird eine konstante Produktion von Biogas als erneuerbare Energiequelle gewährleistet.
Ein starkes Zeichen
Als Maßstab für den Erfolg des gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprozesses von „Biogas4Industry“ haben die beiden Projektpartner ein klares Ziel vor Augen: einen wesentlichen Beitrag zu leisten, um die CO2-Emissionen der Laakirchen Papier AG um stolze 42 Prozent zu reduzieren und damit ein starkes Zeichen für Umweltschutz und nachhaltige Energiegewinnung zu setzen.
Info
Das COMET-Zentrum BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH wird im Rahmen des Programms COMET – Competence Centers for Excellent Technologies aus Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK), des Wirtschaftsministeriums (BMDW) und der Länder Steiermark, Niederösterreich und Wien gefördert und von der nationalen Förderagentur FFG betreut (www.ffg.at/comet). BEST füllt die Lücke
zwischen akademischer Forschung und Technologieentwicklung durch industriegetriebene, angewandte Forschung und Entwicklung der Bioenergie, der nachhaltigen biobasierten Ökonomie und der zukunftsfähigen Energiesysteme.