Der Einfluss des vaginalen Mikrobioms auf die Gesundheit der Frau

In der Gynäkologie steht derzeit speziell das vaginale Mikrobiom und dessen Einfluss auf die Gesundheit im Fokus der medizinischen Forschung. Das Wissen um die optimale Zusammensetzung des vaginalen Mikrobioms ist deshalb von großer Bedeutung für die Lebensqualität und Gesundheit der Frau.

Gerät das vaginale Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bzw. sind nicht ausreichend Laktobazillen vorhanden, können nur unzureichend antibakteriell wirkende Stoffe produziert werden (Bakteriozine). Eine dysbiotische Vaginalflora bei erwachsenen Frauen ist häufig mit Infektionen des Bauchraums und Entzündungen der Organe des kleinen Beckens verbunden. Diese Dysbiose kann bei erwachsenen Frauen eine bakterielle Vaginose (BV) hervorrufen. Dieses häufige klinische Syndrom entsteht durch eine signifikante Abnahme der Laktobazillen bzw. die Überwucherung der Vaginalflora mit vorrangig Gardnerella vaginalis oder weiteren anaeroben pathogenen Bakterien.

Besonders während einer Schwangerschaft können vaginale Infektionen eine Gefährdung von Mutter und Kind bedeuten. Aufgrund aszendierender Infektionen kann es durch eine bakterielle Vaginose während der Schwangerschaft zu einem erhöhten Risiko eines vorzeitigen Blasensprungs, verfrühter Wehentätigkeit und somit einer Frühgeburt kommen.

Im Laufe der letzten Jahre hat die Verwendung von medizinisch relevanten Probiotika in der gynäkologischen Praxis in Bezug auf Therapie und Prävention von vaginalen Dysbiosen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bereits seit einigen Jahren ist die orale Probiotikagabe die bewährteste Methode, das vaginale Mikrobiom auf natürliche Weise zu unterstützen. Klinische Studien konnten klar nachweisen, dass die optimale Darreichungsform die orale Einnahme probiotischer Bakterien darstellt, da der Weg über den Darm und das Rektum den physiologischen Weg der Besiedelung darstellt.

Die Wirksamkeit des speziell aus Laktobazillen bestehenden Probiotikums (Lactobacillus crispatus LBV88, Lactobacillus rhamnosus LBV96, Lactobacillus gasseri LBV150N und Lactobacillus jensenii LBV116) wurde in der Folge in zahlreichen weiteren Forschungsarbeiten untersucht. Festgestellt wurde, dass nach 4-wöchiger Einnahme des Probiotikums zusätzlich zur Antibiotikabehandlung mit Metronidazol über sieben Tage bei allen Parametern eine Verbesserung der bakteriellen Vaginose erzielt wurde. In der Verumgruppe wurde nach vierwöchiger Intervention kein einziger Fall von BV diagnostiziert, wohingegen in der Placebogruppe allerdings noch immer 35 % der Frauen darüber klagten. Die Einnahme des Probiotikums konnte bei Bestimmung des Nugent-Scores -Werte im Normbereich erzielen, während in der Placebogruppe der physiologisch gesunde Bereich nicht erreicht wurde.

Fazit: Sowohl in der Prävention von Dysbiosen als auch in der symptomatischen Behandlung einer bakteriellen Vaginose können orale Probiotika sinnvoll eingesetzt werden. Zudem werden Probiotika auch rund um das Thema Fertilität immer häufiger in Betracht gezogen, um das vaginale Mikrobiom positiv zu modulieren.

INFORMATION:

Der Artikel wurde in Kooperation mit Allergosan redaktionell unabhängig erstellt.

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