Die Post bringt allen was – nur keine Emissionen

Das FFG-Förderprogramm „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (ENIN)“ unterstützt heimische Unternehmen bei der Umstellung auf einen emissionsfreien Fuhrpark. Beispielsweise die Österreichische Post AG, bei der nicht zuletzt durch ENIN Nachhaltigkeit ein Teil ihrer DNA geworden ist.

Das ENIN-Programm des Klimaschutzministeriums hat sich zu einem durchschlagenden Erfolg entwickelt. Bis dato wurden an heimische Unternehmen bereits 203 Millionen Euro an Fördergeldern für die Anschaffung von mehr als 4200 emissionsfreien Nutzfahrzeugen sowie für die dazugehörige Ladeinfrastruktur vergeben. In der aktuell laufenden vierten Ausschreibungsrunde stehen wieder 45 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Hintergrund des Programms: Der Anteil emissionsfreier Nutzfahrzeuge ist in Österreich noch sehr gering – 2020 lag er bei lediglich 0,65 Prozent. Der Grund: Die Kosten emissionsfreier Nutzfahrzeuge samt Infrastruktur sind noch höher als jene von konventionellen Nutzfahrzeugen. Das Ziel: Das FFG-Programm ENIN möchte den Anteil emissionsfreier Nutzfahrzeuge deutlich steigern und bei gleichzeitigem Einsatz von erneuerbaren Energien die CO2-Emissionen drastisch senken.

Die Post setzt auf CO2-neutral bis 2030

Ein Top-Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung des Förderprogramms ist die Österreichische Post AG. Sie betreibt mit rund 4000 eingesetzten E-Fahrzeugen schon jetzt die größte E-Fahrzeugflotte der Alpenrepublik. Mit der Post werden jährlich fünf Milliarden Sendungen an rund 4,8 Mio. Unternehmen und private Haushalte in Österreich zugestellt. Dementsprechend ist für sie der Transport- bzw. Zustellbereich der größte Hebel, um CO2-Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren. „Wir sind stolz darauf, dass wir bereits vor 13 Jahren unser Programm ‚CO2-neutrale Zustellung‘ in Angriff genommen haben“, betont Finanzvorstand Walter Oblin. „Zentral dabei sind unsere Zustellfahrzeuge, und da haben wir uns konkret vorgenommen, den letzten Verbrenner in der Zustellung 2030 zu eliminieren. Wir sind auf diesem Weg mittlerweile mit 4000 Elektrofahrzeugen weit fortgeschritten – das ist mit Abstand die größte Elektroflotte des Landes.“

1000 neue E-Transporter plus Ladeinfrastruktur

2025 sollen rund 1000 neue E-Pakettransporter der Nutzfahrzeugklasse N1 (weniger als 3,5 Tonnen Eigengewicht) dazukommen und auch die Ladeinfrastruktur wird um insgesamt 1000 Ladesäulen ausgebaut werden. Die Mittel dafür stammen aus der „Recovery and Resilience Facility“ der EU (Aufbau- und Resilienzfazilität), ergänzt um Mittel des österreichischen Klimaschutzministeriums, die im FFG-Programm ENIN zusammenfließen.

11.700 Tonnen CO2-Einsparung in fünf Jahren

Allein durch die Umstellung von 1000 weiteren Pakettransportern auf E-Antrieb rechnet die Post mit einer CO2-Einsparung von über 11.700 Tonnen für die nächsten fünf Jahre. Die emissionsfreie Zustellung führt neben einer lokalen Reduktion der CO2-Emissionen auch zu einer Verringerung der Belastung durch Schadstoffe und Lärm und trägt damit zu einer höheren Lebensqualität in den Ballungsräumen bei.

Innovation als Antwort

„Um ein Unternehmen mit 10.000 Fahrzeugen und 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf ein nachhaltiges, dekarbonisiertes System umzustellen, bedarf es immer wieder neuer Wege“, weiß Walter Oblin. „Die Antwort ist Innovation, verbunden mit einem langen Atem. Deswegen ist es enorm wichtig, dass es Partner wie die FFG gibt, die Technologien in der Anfangsphase unterstützen, wo sie noch weit weg von einer Wirtschaftlichkeit sind, und die damit helfen, diese Technologien marktreif zu bekommen.“ Mit ihrer Flotte ist die Post AG Vorreiter in Sachen nachhaltiger Logistik in Österreich. Oblin: „Ich bin stolz darauf, dass das Thema Nachhaltigkeit auch in den Herzen und Köpfen von ganz, ganz vielen unserer Mitarbeiter:innen verankert ist. Nachhaltigkeit ist ein Teil der DNA der Post geworden.“

Karin Tausz, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), freut sich, dass die Post diesen Weg so konsequent eingeschlagen hat: „Die Österreichische Post AG hat mit Unterstützung des ENIN-Programms einen weiteren großen Schritt in Richtung emissionsfreie Logistik gemacht. Dies ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie FFG-Förderprogramme zur Marktreife neuer Technologien beitragen können.“

Info

Das Förderprogramm „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur“ des Klimaschutzministeriums unterstützt Unternehmen bei der Flottenumstellung auf nicht fossil betriebene Nutzfahrzeuge sowie bei der Errichtung der erforderlichen Lade- bzw. Betankungsinfrastruktur. Über die „Recovery and Resilience Facility“ (RFF – Aufbau- und Resilienzfazilität) der EU-Kommission und weitere nationale Mittel stehen Österreich insgesamt 365 Millionen Euro bis Ende des Jahres 2025 zur Verfügung. Ziel ist es, die Fahrzeugumstellung auf emissionsfreie Nutzfahrzeuge in Österreich deutlich zu beschleunigen. Das Förderprogramm trägt damit zur Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Ressourcenschonung bei. Darüber hinaus soll der Markthochlauf dieser Technologien beschleunigt und mittelfristig die Kosten dieser emissionsfreien Technologien gesenkt werden.

Mehr Informationen zum FFG-Programm ENIN:
www.ffg.at/ENIN

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