Digitaler Zwilling heizt Planern ein

Fehler in der Planung von Heizsystemen können viel Geld kosten. Die vom COMET-Zentrum VRVis entwickelte digitale Energieplanung macht das Wärmeverhalten von Gebäuden schon im Vorfeld sichtbar.

Rund die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs in Österreich wird durch die Erzeugung von Wärme verursacht. Deshalb und aus Nachhaltigkeitsgründen ist Energieeffizienz ein immer wichtigeres Thema. Unterstützung kommt vom VRVis, das zusammen mit dem Ingenieurteam InPlan ein Softwarepaket entwickelte, das die interaktive Optimierung des Wärmeverhaltens möglich macht.

„Wir können das Zusammenspiel von Dämmung und Heizsystem dreidimensional darstellen und so einen digitalen Zwilling des zukünftigen Gebäudes schaffen“, schildert VRVis-Researcher Andreas Walch das Werkzeug. Das Building Energy Model (BEM) berücksichtigt auch äußere Faktoren wie die Sonneneinstrahlung und die Nutzungsart. „Ziel ist es, den günstigsten Heizkessel zu finden, der auch am kältesten Tag des Jahres genug Heizlast tragen kann.“

Das Simulations- und Visualisierungstool arbeitet perfekt mit dem Building Information Modeling (BIM) zusammen, welches in der Planung immer öfter zum Einsatz kommt. BIM verknüpft und nutzt die vielfältigen Daten aus Architektur, Bauphysik und Statik und macht auch die maßgebenden Betriebsdaten sichtbar.

Im digitalen Zwilling lässt sich bei Planungsänderungen sofort sehen, wie sich diese auswirken. Außerdem werden Faktoren wie die Zahl der Personen, die sich im Gebäude aufhalten, Maschinen und Beleuchtung für die thermischen Eigenschaften deutlich gemacht. Zusätzlich zeigt die VRVis-Software, wie sich die einzelnen Räume in ihrem Wärmeverhalten gegenseitig beeinflussen.

„Es entsteht ein genaues Bild des thermischen Verhaltens – egal ob an heißen Sommertagen oder den kältesten Winternächten.“ Durch übersichtliche Variantenrechnungen werden Bauweisen, Wärmedämmungen, Sonnenschutzeinrichtungen, Lüftungsstrategien und Heiz- sowie Kühleinrichtungen optimiert.

Das Projekt stellt einen wichtigen Forschungsbeitrag dar, um die Planungsqualität der Energieplaner heben zu können und die Energieeffizienz von Gebäuden weiter zu steigern, sind Walch und das Entwicklerteam überzeugt. Tatsächlich wurde es vor Kurzem mit dem eAward in der Kategorie Smart Data ausgezeichnet.

Potenzielle Anwender der Energieplanungssoftware sind in erster Linie Gebäudetechniker und -planer sowie Bauphysiker. Für die Bauherren bietet das Paket Einsparungspotenziale. Walch: „Je früher man auf einen Planungsfehler draufkommt, desto weniger Kosten und Nerven braucht man für die Behebung.“

www.vrvis.at

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