Gemeinsam in die Zukunft

Glück auf! Peter Moser, der neue Rektor der Montanuniversität Leoben, schlägt die Brücke vom historisch erworbenen Wissen zur Neupositionierung und setzt auf Forschung, Vernetzung und Teamgeist.
Peter Moser, Fotocredit: MUL

„ALS ICH AM 3. OKTOBER 1978 mein Studium an der Montanuniversität Leoben begann, habe ich keinen Plan geschmiedet, damit ich einmal Rektor werde“, schmunzelt Peter Moser. Ab 1. Oktober dieses Jahres wird er die Geschicke der altehrwürdigen Institution – sie besteht seit nunmehr 183 Jahren – leiten. Wobei man behaupten könnte, dass Moser die Liebe zum Bergbau bereits in die Wiege gelegt worden ist, denn er stammt aus der alten Bergbaustadt Friesach an der steirisch-kärntnerischen Grenze.

Der neue Rektor selbst betrachtet sich als Motor: „Innovation ist für mich und aus der Sicht der Montanuniversität der Transfer neuer Ideen in die industrielle Praxis.“ Derzeit laufen ungefähr 100 Projekte, die sich in die Cluster Rohstoffe, Verfahrenstechnik, Werkstoffe, Energie und Recycling unterteilen lassen. Dabei geht es zum Beispiel um die Entwicklung leichterer, energiesparender Werkstoffe oder die Dekarbonisierung von Kohlenwasserstoffen, was bedeutet, dass Energie genutzt werden kann, ohne dass CO2 ausgestoßen wird. Ein wesentliches Anliegen ist Moser die Positionierung der Montanuniversität Leoben: „Wir sind zentral in der Forschung und der Hotspot der Technologie.“ Die bislang erworbene Kompetenz lässt sich nutzen, um neue Lösungen abzuleiten. Strategisch in den Mittelpunkt stellen wird Moser die Bildung von Forschungsclustern, Nachwuchsförderung und Personalmanagement. „Unserer Studierenden, das Forschungspersonal und die Angestellten in Administration und Technik sollen mehr Handlungsspielraum erhalten, um sich entwickeln zu können.“

Peter Moser ist jetzt seit 40 Jahren an der Montanuniversität. Nach einer Zeit bei einem Tunnelbauunternehmen und Auslandsaufenthalten habilitierte er sich in Leoben und übernahm 2008 den Lehrstuhl für Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft. Drei Jahre später wurde er bereits zum Vizerektor bestellt. Die Umstellung vieler Studienrichtungen auf Englisch als Unterrichtssprache im Masterbereich und seit 2022 bei zwei im Bachelorbereich geht auf ihn zurück. Außerdem rief er gemeinsame Studienprogramme mit Partneruniversitäten auf der ganzen Welt ins Leben. So läuft seit drei Jahren das Projekt European University EURECA-PRO. Moser: „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit acht anderen Universitäten in Europa ein System aufzubauen, wo grenzenlos studiert werden kann.“

„Bergbau gibt es seit Jahrtausenden“, resümiert der Rektor, „trotzdem hätte ich nicht damit gerechnet, dass sich die Ideen und Möglichkeiten und substanziellen Veränderungen aus Innovationen so dramatisch erhöhen.“ Diese Lösungen bringen aber nur etwas, wenn sich auch das Lebens- und Konsumverhalten der Menschen ändert. „Es geht nicht nur darum grüne Autos zu produzieren, auch die Konsumenten müssen damit verantwortlich umgehen“, betont der Montanist und lädt uns alle dazu ein, einen Beitrag zu leisten.

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