MITARBEITER AM UNTERNEHMENSERFOLG beteiligen, die Senkung des Mindeststammkapitals von Gesellschaften mit beschränkter Haftung auf 10.000 Euro – und die Einführung der neuen „Flexiblen Kapitalgesellschaft“: Das Ende Mai vorgestellte Start-up-Paket der Bundesregierung adressiert seit Jahren bestehende Forderungen der österreichischen Gründerwirtschaft. Einem Härtetest hat das noch in Begutachtung befindliche Paket aktuell Finanzminister Magnus Brunner in der „Gründerschmiede“ des Science Park Graz unterzogen: Beim persönlichen Besuch in der Steiermark – auf das Bundesland entfallen nach Wien (47 Prozent) mit 13 Prozent die zweitmeisten Start-up-Gründungen in Österreich – stellte er sich den Rückmeldungen der Gründer. „Mit diesem Paket tragen wir dazu bei, das Umfeld für aufstrebende Unternehmerinnen und Unternehmer, die Risiken eingehen, um wegweisende Innovationen zu verwirklichen, weiter zu verbessern“, erklärt Brunner.
„Richtig gut aufgestellt“
Und wie stehen die Gründer selbst zu den angestrebten Veränderungen? „Die Möglichkeit, Mitarbeiter flexibler am Erfolg zu beteiligen, wird Motivation und das Gefühl für die gemeinsame Vision fördern“, sagt Econutri-Gründerin Verena Schwab. Den internationalen Vergleich hinsichtlich Förderungen, die für das Biotechnologie-Start-up mit entsprechend langer Markteinführungszeit sehr wichtig seien, brauche man „in Österreich keinesfalls zu scheuen. Wir sind hier richtig gut aufgestellt“, sagt die Gründerin. Auch EET-Gründer Christoph Grimmer begrüßt die Neuerungen der Bundesregierung: „Die ‚Flex-Cap‘ ist das, was wir als Neugründer gebraucht hätten. Ich kann mir gut vorstellen, dass vor allem diese neue Gesellschaftsform vielen angehenden Unternehmern hilft.“
Ruf nach Risikokapital
Wolfgang Zitz, Co-Gründer von Ecolyte – das Grazer Jungunternehmen entwickelt einen nachhaltigen Stromspeicher, der ohne Schwermetalle und seltene Erden auskommt –, ortet weitere Handlungsfelder: „Nach den sehr umfangreichen ersten Anschubfinanzierungen nimmt die Investitionsdynamik auf höherem Niveau stark ab“, kritisiert Zitz. Neue Anreize hierfür könnten helfen, frisches Kapital zu mobilisieren, ist Science-Park-Graz-Geschäftsführer Martin Mössler überzeugt: „Risiko von Investoren soll mit einem Steuervorteil begünstigt werden. Konkret soll die steuerliche Absetzbarkeit von Investitionen in qualitätsgesicherte Hochtechnologie-Start-ups den hohen Liquiditätsbedarf stimulieren“, fordert Mössler.