Österreich war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder von schweren Überflutungen und Hochwasser betroffen. Aufgrund der Klimakrise steigt die Wahrscheinlichkeit für diese Ereignisse zusätzlich. Unwetter werden seltener, fallen dafür aber heftiger aus und bringen große Regenmengen in kurzer Zeit. In der Steiermark gab es in diesem Jahr bereits über mehrere Tage hinweg Überflutungen im Raum Bad Radkersburg. Auch der Bezirk Leibnitz war betroffen, genauso wie die Landeshauptstadt Graz und der umgebende Bezirk.
Unmittelbar nach dem Jahrhunderthochwasser von 2002 starteten das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) und der österreichische Versicherungsverband VVO das Projekt HORA (Hochwasserrisikozonierung Austria), um Schadenspotenziale besser erfassen und bewerten zu können. Seit Mitte 2006 ist die digitale Gefahrenkarte HORA freigeschaltet. Sie soll das Risikobewusstsein der Bevölkerung für Naturgefahren stärken und die Menschen dazu anregen, selbstständig für ihre Sicherheit vorzusorgen.
Mittels Simulationen und Modellierung von HORA zu HORA 3D
Seit 1. Juni 2023 kann HORA anhand von Online-Simulationen verschiedener Ereignisse oder auch den Auswirkungen individueller Präventionsmaßnahmen Daten dreidimensional darstellen. Technisch umgesetzt wurde diese Ergänzung mit der Hochwassersimulations-Software Visdom des VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung, das als COMET-Zentrum auch von der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG) und dem Land Steiermark gefördert wird. Basis für Visdom ist wiederum eine Hochwasser-Modellierung von der TU Wien, die unter der Leitung von Prof. Günter Blöschl entwickelt wurde.
Mit HORA 3D lassen sich Hochwasserrisiken in ganz Österreich innerhalb weniger Sekunden in interaktiven und sehr detaillierten 3D-Szenarien verständlich und nachvollziehbar abbilden. Jede Nutzerin und jeder Nutzer kann damit ganz niederschwellig eine personalisierte Gefahreneinschätzung für Hochwasserereignisse erstellen und entsprechend vorsorgen.