Bisher waren die Rollen in der Arbeitswelt klar verteilt: Zu den Stärken des Menschen gehörten Wahrnehmung, Urteilsvermögen, Improvisation. Die Maschine war in Geschwindigkeit, Leistung oder Replikation überlegen.
Das ändert sich zusehends. „Die Entwicklungsgeschwindigkeit der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens haben dazu geführt, dass wir unsere Erwartungen an das, was Maschinen mithilfe von KI leisten können, aber auch an das, was Menschen mit der physischen und mechanischen Unterstützung von Maschinen leisten können, ständig neu kalibrieren müssen“, weiß Prof. Alois Ferscha, wissenschaftlicher Leiter des Forschungszentrums Pro²Future, Leiter des Instituts für Pervasive Computing und Dekan der technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät an der Johannes Kepler Universität Linz. Das Institut gehört zu den ersten Forschungseinrichtungen weltweit, die sich systematisch mit der Integration von KI in Dinge, Geräte und Umgebungen des täglichen Lebens befassen.
Hier wird erstmals eine optimale Verschränkung von menschlichen und maschinellen Fähigkeiten zu erreichen versucht, indem KI-Technologie in Maschinen und industrielle Anlagen integriert und gleichzeitig die körperliche Kraft des Menschen durch körpergetragene Verstärkungssysteme, zum Beispiel Exoskelette, erhöht wird. Die Forschungsfragen sind herausfordernd. Ziel ist die Einbettung einer KI mit menschenähnlichen kognitiven Fähigkeiten wie Wahrnehmen, Erkennen, Verstehen, Lernen, Schlussfolgern, Abschätzen, Planen, Ausführen usw. in Gebrauchsgegenstände, Geräte, Produkte und Produktionssysteme. Prof. Ferscha: „Die heutige KI, die monolithisch auf Supercomputern in Zeta-Datenzentren läuft, ist technologieorientiert, datenintensiv und ressourcenaggressiv. Aber wir brauchen eine menschenzentrierte, vernetzt lernende und ressourcenschonende KI, die föderiert auf intelligenzangereicherten Gebrauchsgegenständen läuft.“
www.pro2future.at
www.jku.at/institut-fuer-pervasive-computing