Michael Tost, Leiter des Lehrstuhls für Bergbaukunde an der Montanuniversität Leoben, betont, dass eine Transformation nur gelingt, wenn Forschung, Industrie und Gesellschaft zusammenarbeiten.
Der Grüne Deal der EU sieht eine Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55% und die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 vor. Um grüne Energien und Mobilität voranzutreiben, werden enorme Mengen an Mineralien wie Lithium, Cobalt und Graphit benötigt. Der Bedarf könnte bis 2050 um bis zu 500% steigen. Dies erfordert einen nachhaltigen Bergbau, der laut Tost durch die Zusammenarbeit aller Interessengruppen in Europa ermöglicht werden kann. Ein Beispiel hierfür ist das EU-Projekt SUMEX, das praxisorientierte Lösungen für nachhaltigen Bergbau entwickelt.
SUMEX fokussiert drei Nachhaltigkeitsdimensionen: ökologische Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und wirtschaftliche Transformation. Es werden innovative Recyclingmethoden und Kreislaufwirtschaft gefördert, um den Rohstoffbedarf zu decken und die Umwelt zu schonen. Ein weiteres Projekt, IlluMINEation, entwickelt digitale Gebirgsanker zur Verbesserung der Sicherheit und Stabilität beim Bergbau.
Die wirtschaftliche Transformation zielt darauf ab, die EU in eine kreislauforientierte Wirtschaft umzuwandeln. Dabei sollen Rohstoffe effizienter genutzt und Kreisläufe wie Recycling und Wiederverwendung gestärkt werden. Tost sieht eine positive Entwicklung: Große Bergbauunternehmen erkennen zunehmend die Bedeutung dieser Transformation und setzen auf nachhaltigere Praktiken.