Schöne neue Fertigungswelt

Ausschuss durch Materialfehler bei der Fertigung von Metallteilen ist lästig, teuer und eine Zeitverschwendung. Diesem Ärgernis will das Start-up MUST Visibility mit einer Echtzeitüberprüfung im Fertigungsprozess ein Ende setzen.

Lassen Sie uns einen kleinen Ausflug in die Welt der Metallfertigung machen. Ein typischer Arbeitsablauf bei der Erzeugung eines Metallteils, beispielsweise für eine Maschine, besteht aus dem Gießen des Teils, der nachfolgenden spanenden Bearbeitung und zuletzt aus einer genauen Qualitätskontrolle. Und dann passiert das: Das Teil hat einen Materialfehler! Und schon geht es wieder in die Schmelze oder in die Verschrottung – eine ärgerliche Verschwendung von wertvollem Material, Zeit und Energie.

Nun lassen Sie uns eine Welt mit einem Fertigungsprozess vorstellen, in dem alles jederzeit so reibungslos abläuft, dass sich niemand ständig Gedanken über die Qualität der produzierten Teile machen muss. Nun, diese gibt es noch nicht – aber sie ist zum Greifen nah.

Schluss mit Ausschuss!

Das Start-up MUST Visibility hat sich nämlich zum Ziel gesetzt, die Qualitätsüberwachung in Fertigungsprozessen mithilfe von KI und maschinellem Lernen so zu gestalten, dass die Qualität von Gussteilen schon während des Bearbeitungsprozesses in Echtzeit überprüft wird. Und dass die böse Überraschung am Ende endgültig zum Schrott von gestern wird. Muaaz Abdul Hadi, einer der Gründer des Start-ups: „Das ist so, als ob man rechtzeitig merken würde, wenn der Kaffee überläuft. Unser System fängt Fehler auf, während die Maschine noch läuft, sodass man später keine größere Sauerei aufräumen muss.“

MUST Visibility befindet sich gerade in der FFG-Spin-off-Fellowship-Phase und wird vom COMET-K1-Forschungszentrum Pro²Future betreut. Das Team, angeführt von den zukünftigen Gründern Muaaz Abdul Hadi und Stefan ­Trabesinger, arbeitet hart am zukünftigen Prototypen und wird dabei von vier Teammitgliedern begleitet und von drei Experten fachlich unterstützt: Franz Haas (TU Graz), Marcel Baunach (TU Graz) und Gerd Hribernig (Pro²Future GmbH).

Stefan Trabesinger hebt noch einen Vorteil der Lösung von MUST Visibility hervor: „Unser Ansatz benötigt keine zusätzlichen Sensoren an den Werkzeugmaschinen. Wir nutzen die Daten, die von den Industrie-PCs des Maschinensteuerungssystems erfasst werden, sodass für unsere Kunden keine zusätzlichen Kosten entstehen.“ Der große Benefit an der Echtzeitidentifizierung von Defekten liegt darin, dass damit die Ausschussrate signifikant reduziert, Energie und Zeit gespart und letztlich auch die Kosten gesenkt werden. Und das alles ist auch ein wichtiger Prozess hin zu mehr Nachhaltigkeit.

www.pro2future.at
www.linkedin.com/company/pro2future/
www.must-visibility.com

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