Joseph Haydns «Sieben letzte Worte unseres Erlösers am Kreuze» entstanden als Meditationsmusik zur Karwoche und zählen zu den großen Wundern der Musikgeschichte. Sieben Adagios, inspiriert von Jesu Aussagen im Angesicht des Todes, laden zur Einkehr ein und sind dennoch abwechslungsreich und fesselnd. In der späteren Oratorienfassung wurden die Texte vertont, während Haydns Original ohne Worte bleibt.
Die Einsamkeit Jesu
Das vierte Wort, «Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?», thematisiert die Einsamkeit. Im ersten Konzertteil erklingt die Ouvertüre zu Haydns Oper «L’isola disabitata» – «Die unbewohnte Insel». Hier könnte sich die zurückgelassene Ariadne befinden, die laut Mythos auf Naxos gestrandet ist. Die kanadische Mezzosopranistin Emily D’Angelo verkörpert die griechische Prinzessin eindrucksvoll in dieser dramatischen Szene. Alessandro De Marchi, der frühere Intendant der Festwochen der Alten Musik in Innsbruck, leitet das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich in diesem besonderen Konzert am Karsamstag.
Jugendlich und dynamisch
Bereits um 16.00 Uhr präsentiert das Jugendsinfonieorchester Niederösterreich ein Prélude unter der Leitung der österreichischen Komponistin und Dirigentin Hannah Eisendle. Sie wird auch ihr eigenes Werk «heliosis» dirigieren, ein energiegeladenes Orchesterstück, das 2022 im Wiener Konzerthaus uraufgeführt wurde. Die Komponistin beschreibt es als «unerbittlich vorwärtsdrängend», angetrieben von rhythmischer Struktur und Glut.
Der Frühling erwacht
Im Anschluss daran entfaltet sich das Erwachen der Natur in Robert Schumanns «Frühlingssymphonie». Der Text «O wende, wende Deinen Lauf, – / Im Thale blüht der Frühling auf!» inspirierte Schumann zu seiner wohl glücklichsten Symphonie.
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